Wie sieht die Consumerseite die Digitalisierungsoffensive Bestandsdatenübermittlung? Der folgende Beitrag gibt zwei Stimmen aus dem Teilnehmerkreis wieder.
Die Motivation zur Teilnahme an der DIOPLUS BDÜ fasst Armin Juhlke (Smart InsurTech) so zusammen: „Wir brauchen – im Gegensatz zum GDV-Datenaustausch – eine ereignisbasierte Vorgehensweise für gute Prozesse. Wir brauchen dazu jeden GeVo einzeln, um Prozesse zu optimieren. Deshalb ist es so wichtig, auf die Norm 430.4 UC4 zu setzen. Neben dem prozessualen Gedanken ist auch der Inhalt der Datenlieferung ein Thema. Das BiPRO-Datenmodell ist tendenziell auf Vollständigkeit ausgelegt. Alles was vorkommt, soll man mit dem Datenmodell beschreiben können. Nun haben wir für die Prozessautomatisierung aber die Anforderung, dass die wesentlichen Daten geliefert werden, und dass diese möglichst interpretationsfrei verarbeitet werden können. Zu definieren, was die wesentlichen Daten sind, und wie diese interpretationsfrei geliefert werden sollen, ist der größte Teil der Arbeit, die in der DIOPLUS zu erledigen war. Erst dadurch wird es möglich, mit vertretbarem Aufwand automatisierte Prozesse basierend auf den gelieferten Daten zu starten.“
Bei der Frage nach dem Mehrwert einer Fortsetzung führt er detaillierter aus: „Nun sind wir in der DIOPLUS in einer Phase angekommen, in der wir uns mit Sparten* beschäftigen, die nicht die ganz großen Mengen darstellen. Trotzdem ist das wichtig, da wir auch in diesen Sparten gute Prozesse brauchen. Würden wir das nicht behandeln, müsste man in Kauf nehmen, dass die Interpretation der gelieferten Daten permanent ein Thema ist. Damit schließen wir die Lücke, sodass nur noch sehr kleine Mengen an Daten zu erwarten sind, für die es keine klar festgelegte Interpretation des Datenmodells gibt. Damit ist die Grundlage geschaffen, dass wir GeVo-basiert Prozesse automatisieren können.“
Gefragt nach den Gründen, die zur Teilnahme an der DIOPLUS BDÜ führten, bringt Niklas Koch (blau direkt) es auf den Punkt: „Nur wer sich beteiligt, kann mitformen!“ Die eigenen Geschäftsprozesse seien stark abhängig vom Datenaustausch mit Versicherern. Es sei darum gegangen, Einfluss auf das Datenmodell sowie auf die Umsetzung zu nehmen. Da BiPRO-Daten viel Spielraum zur Interpretation und Umsetzung böten, sei es notwendig, dies innerhalb einer Gruppe zu vereinheitlichen. Dabei habe man sowohl die Interessen von Consumern im Allgemeinen als auch die von blau direkt vertreten. Die größte Lernerfahrung durch die Teilnahme liege für ihn darin, dass persönliches Know-how bzgl. BiPRO aufgebaut werden konnte, weil eine starke Auseinandersetzung mit dem Datenmodell stattfand. Man habe die verschiedenen Welten der Provider und deren Probleme kennengelernt – beispielsweise können Bestandssystem und Schadensystem unterschiedliche Informationen enthalten. In positiver Erinnerung bleibe das Zusammenkommen mit Experten aus der Branche.
Allgemeine Infos zur DIOPLUS BDÜ inkl. Kontaktdaten der Ansprechpartnerin sind auf der Aktivitätenseite hinterlegt.
*Hier sind Gewerbesparten und nicht näher spezifizierte Sparten gemeint.
Kategorien
Monatsarchive
Neueste Beiträge